Arbeiten & IV: Ausbildungen mit Zukunft bei BSB Medien
Seit zehn Jahren gibt es die Ausbildung zum Interactive Media Designer (IMD), und genauso lange wird sie auch am BSB angeboten. «Das BSB war vom ersten Lehrgang an dabei», sagt Philippe Krebs, der als Berufsbildner die Lernenden bei BSB Medien betreut. Hier sei das BSB tatsächlich eine Pionierin gewesen, bestätigt sein Kollege Claudio Casutt: Bis heute sei das BSB einer der wenigen Betriebe in der Nordwestschweiz, die diese komplexe Ausbildung im Rahmen der beruflichen Integration anbieten.
Der Lehrgang zum Interactive Media Designer EFZ ist nicht die einzige Grundbildung im digitalen Bereich, die BSB Medien anbietet; der Betrieb bildet auch Polygrafen und seit Kurzem Grafiker aus. IMD ist das jüngste Berufsbild – und klar das beliebteste: Bei den Polygrafen und Grafikern sind aktuell je zwei Ausbildungsplätze besetzt, im Bereich IMD sind es acht. «Die Nachfrage ist aber noch weit grösser», sagt Krebs. Digitale Berufe seien bei jungen Menschen generell begehrt. Beim IMD handle es sich zudem um eine sehr offene, vielseitige Ausbildung: «Die Lernenden beschäftigen sich mit verschiedenen Medien wie Fotografie, Video, App-Konzeptionen und Oberflächendesign. Am Ende der Grundbildung sind sie zwar nicht so spezialisiert wie etwa ein Grafiker. Aber sie haben einen guten Überblick, um in einer Werbeagentur oder in einer Medienabteilung zu arbeiten.»
Übergang in den ersten Arbeitsmarkt
Das Ziel der Berufsbildner ist es, ihre Lernenden, die meist schon Anfang 20 und damit älter sind als andere Lehrabgänger, so rasch wie möglich in den ersten Arbeitsmarkt zu überführen: «Wenn möglich absolvieren sie nur die Hälfte ihrer Lehrzeit bei uns und setzen die Ausbildung dann in einem Betrieb im ersten Arbeitsmarkt fort», erklärt Claudio Casutt. Die Erfolgsquote am BSB Medien ist erfreulich hoch: Bisher haben alle angehenden IMD ihre Lehre abgeschlossen, und die meisten haben eine Anschlusslösung im freien Arbeitsmarkt gefunden. Dabei seien die Anforderungen an die Lernenden hoch, sagt Casutt: «Verlangt wird ein sehr guter Sekundarschul-Abschluss.» Die Lernenden am BSB werden alle über die Invalidenversicherung (IV) vermittelt und tragen meist schon seit der Kindheit einen schweren Rucksack mit sich, wie Casutt sagt: «Sie haben eine psychische Krise hinter sich oder stecken noch mittendrin, und sie haben oft Mühe im sozialen Umgang.» In der Berufsschule gibt es für sie dennoch keine Sonderbehandlung: Sie besuchen den gleichen Unterricht wie die Lernenden, die ihre Ausbildung im ersten Arbeitsmarkt absolvieren. Im Betrieb sei man aber kulanter, wenn es um Fehlzeiten gehe, so Philippe Krebs: «Sie dürfen während der Arbeitszeit Therapien besuchen und werden bei Bedarf vom Casemanagement begleitet.»
Grundlagen der Arbeitswelt vermitteln
Die grösste Herausforderung sehen die beiden Berufsbildner nicht in den fachlichen Fähigkeiten der Auszubildenden, sondern darin, ihnen die Grundlagen des Arbeitsalltags zu vermitteln. Claudio Casutt: «Das fängt an mit der Präsenz und dem pünktlichen Erscheinen am Arbeitsplatz und endet mit dem Sozialverhalten und einer guten Kommunikation.» Es brauche manchmal schon einen langen Atem, um das immer wieder aufs Neue einzufordern, gibt Casutt zu. Und weil die Lernenden in der Regel noch während der Lehrzeit den Betrieb verlassen, fange man immer wieder von vorne an. Aber das sei gerade auch das Spannende an ihrem Job, sagt Casutt: «Wir können unsere Tage nicht planen, sie planen sich von allein.»
Das motiviert mich:
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Zusammenfassung in einfacher Sprache
BSB Medien bildet in grafischen Berufen aus. Viele junge Menschen möchten digitale Berufe lernen, wenn sie sich in einer beruflichen Massnahme der Invaliden-Versicherung befinden. Philippe Krebs und Claudio Casutt sind Berufs-Bildner bei BSB Medien. Sie brauchen Geduld. Die Ausbildungen sind anspruchsvoll. Die meisten jungen Menschen beenden ihre Ausbildung erfolgreich. Ihre Ausbildung beenden sie häufig im allgemeinen Arbeits-Markt.